Himmelsbrücke zu Menschen in Not
Sonntag, 27. April 2008
Dienstag, 22. April 2008
Eindrücke aus Brasilien
Die Zeit in Brasilien war spannend, interessant und lehrreich. Wir haben so vieles gesehen und erlebt, dass ich fast nicht weiss wo ich anfangen soll. Hier einfach mal ein paar Eindrücke und Erlebnisse aus der ersten Woche.
Wir wohnten im Gästehaus auf einer Missionsstation mitten in der Grossstadt Belem. Eine hohe Mauer zieht sich um das Gelände um ungebetene Besucher fern zu halten. Es ist eine Oase für die Missionare. Die Kriminalität in den Grossstädten von Brasilien ist sehr hoch und es sterben täglich Menschen auf der Strasse die in Schiessereien verwickelt sind.
Wir wohnten im Gästehaus auf einer Missionsstation mitten in der Grossstadt Belem. Eine hohe Mauer zieht sich um das Gelände um ungebetene Besucher fern zu halten. Es ist eine Oase für die Missionare. Die Kriminalität in den Grossstädten von Brasilien ist sehr hoch und es sterben täglich Menschen auf der Strasse die in Schiessereien verwickelt sind.
Belem liegt an der Ostküste, im Nordosten von Brasilien wo der Amazonas in den Atlantik mündet. An seiner Mündung bringt der Amazonas etwa 190.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, also etwa sechs Billionen Kubikmeter pro Jahr, mit einem Gefälle von sage und schreibe 3,8 Zentimeter je Kilometer.
Wir hatten die Gelegenheit mit dem Schiff auf dem Amazonas zu fahren, als wir einen Pastor in einem entlegenen Dorf besuchten. Drei Stunden dauerte die Schiffsfahrt nach Salvaterra, mit dem Taxi ging es weiter unserem Ziel entgegen. Wir hatten keine Adresse, keine Telefonnummer wir wussten nur, dass er Pastor von einer Baptisten church ist. So gaben wir dies dann auch dem Taxifahrer als Adresse an. Bei der Kirche angekommen stand der Pastor auch schon da und hiess uns Gringos herzlich willkommen. Leider konnte ich trotz meiner Spanisch Kenntnisse nicht all zu viel verstehen doch Dan, unser Reisebegleiter der fliessend Portugiesisch spricht, übersetzte das Wichtigste. Hobson, der Pastor, wohnt mit seiner Familie dort auf dem Gelände und arbeitet besonders mit den Kindern. Das heisst er spielt jeden Nachmittag drei Stunden Volleyball mit den Kids und lädt sie anschliessend zum Gottesdienst ein. Um sieben Uhr ist dann Gottesdienst mit Chind und Chegel, wobei es vor allem Kinder sind, ca. 30. Einige Eltern kommen wegen den Kindern in den Gottesdienst und fanden dadurch auch zum Glauben.
Wir verbrachten eine Nacht in ihrem einfachen Haus. Wir spannten unsere mitgebrachten Hängematten mit Moskitonetz kreuz und quer durch den Raum. Die erste Nacht in der Hängematte - wie das wohl werden wird? Ja da muss man zuerst mal probeliegen um die richtige Technik zu finden, damit man dann am Morgen nicht wie eine Banane aus der Matte steigt! Moskitos gab es da jede Menge und so mussten wir auch sehr vorsichtig sein mit dem richtigen anbringen des Netzes. Irgendwie habe ich dann aber nachts mein Bein zu weit rausgestreckt und so war ich dann am Morgen ziemlich verstochen, sah aus wie Masern. Einen Wecker brauchten wir nicht stellen, denn dafür war auch schon gesorgt. Der Hauseigene Gockel gab alles um uns um halb sechs sanft aus dem Tiefschlaf zu wecken, na ja so sanft war es eigentlich nicht, ich stand fast in der Hängematte nach dem ersten Kräh neben meinem Ohr! Der Wecker, der eigentlich ein Kampfhahn war, spürte vermutlich meine Hassliebe und wollte sich rächen als ich auf dem Weg zur Toilette war. Er sprang mich an und bearbeitete mich mit Füssen und Schnabel - es ging alles sehr, sehr schnell denn auf einmal flog ein Gockel in hohem Bogen durch den Garten. Das war meine Rache, eine Gratisflugstunde für den Gockel, auf jeden Fall war ich jetzt definitiv wach. Der Wecker wird auch in Zukunft seinen Dienst tun können - er überlebte!
Wir sassen gemütlich beim Frühstücken als ein gewaltiger Tropenregen niederging. Der Plan war, dass wir einen anderen Pastor in einem Nachbardorf besuchen gehen doch bei so einem Wetter geht man nicht aus dem Haus. Dies bedeutete, dass wir bei Kerzenlicht gemütlich zusammen am Tisch sassen und die Zeit nutzten um auszutauschen. Der Strohm fiel aus wegen dem Gewitter.
Zwei Stunden später brachen wir dann doch auf um auf die wartende Fähre zu gelangen. Wieder braute sich der nächste Tropenregen zusammen. Kaum kamen wir auf der anderen Flussseite an, schüttete es schon wieder wie aus Eimern. In einem kleinen Haus fanden wir für die nächsten 20 Minuten Unterschlupf. Wir schafften es dann doch mehr oder weniger trocken bis zu unserem nächsten Besuchsziel. Trocken ist in den Tropen ja sowieso relativ, entweder man wird vom Regen nass oder vom Schweiss.
Ich habe noch selten jemanden sich über einen Besuch so freuen sehen. Der Pastor war so berührt über den Besuch von zwei Kanadiern und einem Schweizern die den weiten Weg kamen um ihn zu besuchen. Wir gaben unsere Zeugnisse und hörten gespannt den Erlebnissen vom Pastor zu. Es ist wirklich so, egal wo in der Welt wir Christen treffen wir sind alles Brüder und Schwestern, wir sind eine Familie. Dies ist mir während der Zeit in Brasilien immer wieder aufgefallen, egal wo wir sind und welche Sprache wir sprechen wir können zusammen stehen und gemeinsam Gott anbeten und füreinander beten.
Wir waren nur 24 Std. bei Hobson und seiner Familie in Salvaterra, doch wir fühlten uns schon ein wenig Zuhause dort und der Abschied fiel uns allen nicht leicht ... ausser dem Gockel.
Zurück in Belem machten wir ein wenig auf Touristen und schlenderten durch die Märkte. Natürlich gehörte auch ein Churrasco dazu. Das ist eine Brasilianische Mahlzeit mit sehr viel Fleisch, wirklich viel Fleisch und wir genossen es einmal so richtig zuschlagen zu können. Irgendwie hatte ich da doch ein wenig ein Manko, denn die Kanadische Grossküche bietet nicht oft Fleisch und die, die mich kennen wissen, wie gerne ich ein schönes Steak auf dem Teller habe.
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