Himmelsbrücke zu Menschen in Not

Freitag, 9. Dezember 2011

Mos - Müesli, Swiss - Müesli

Es ist 5 Uhr früh, die Sonne scheint bereits in mein Bungalow. Alle meine Sachen sind für zwei Monate verstaut und Mäusesicher verpackt. Der Läptop, ein Handgepäck und einen leeren Koffer um die bestellte Schokolade aus der Schweiz zurück zu bringen, stehen bereit um im Auto verstaut zu werden. Zum Frühstück gibt es noch einmal ein richtiges Müesli wer weiss wann es das nächste Mal was zwischen die Beisser gibt. Übrigens gibt es in Mosambik auch Müesli – na ja es ist nicht ganz mit jenem in der Schweiz zu vergleichen aber es schmeckt auch nicht schlecht und ist besonders Eiweisshaltig. Nach dem ersten Regen krabbeln die beflügelten Ameisen aus ihrem Bau und schwärmen tu Millionen aus. Das ist wirklich nicht übertrieben, das Mückengitter ist voll von den fleissigen Tierchen die durch das Licht im Haus angezogen werden. Joao, einer unserer einheimischen Mitarbeiter erklärt mir, dass man die ganz dicken und fetten essen kann – mhmm – ist bestimmt lecker so quasi ein Mosambikanisches Müesli.

Swiss Müsli

Mos Müesli

Ein Pastor macht sich dann auch sofort daran welche einzusammeln, sauber zu sortieren, mit Wasser zu spülen und ab geht es in die Bratpfanne. Schön goldig-braun werden sie vorsichtig ohne Öl gebraten. Und schon bekomme ich mein erstes Busch Müesli serviert. OK – eine werde ich versuchen – mutig aber etwas zaghaft esse ich bewusst meine erste Ameise. Das schmeckt ja richtig gut, lobe ich den Koch und greife nun etwas herzhafter zu. Ja es schmeckt wirklich sehr gut doch nach ein paar Löffel habe ich plötzlich genug denn es ist nicht das klügste vor einer langen Reise so etwas zu versuchen.

Schon bin ich unterwegs in Richtung Südafrika. 1500 lange km liegen vor mir - alleine im Auto und nur eine CD mit vier Songs drauf  - die kann ich jetzt auswendig. Den ersten Halt mache ich nach 400km in Inhassoro. Eine wunderschöne Busch Lodge direkt am Indischen Ozean. Da übernachte ich dann auch und geniesse die Ruhe und das Rauschen der Wellen. Diese Ruhe dauert aber nur so bis Mitternacht als mich ein kribbeln aufweckt – überall kribbelt es stelle ich nun fest und knipse meine Taschenlampe an. Das gibt es doch nicht – ich liege mitten in einem Ameisenhaufen.

dabei habe ich doch ein Einzelzimmer gebucht und keine WG

Kissen – Leintuch – mein Kopf alles voller Ameisen – kleine Ameisen nichts für ein Mos Müsli. Nun ist mir auch klar warum auf dem Nachttisch eine leere Dose Insektenspray steht – meine Vorgänger setzten diese bereits ein und da kommt kein Tröpfchen mehr raus. Alles sauber ausklopfen und in hohem Fluge fliegen die Eindringlinge aus meinem Bett. Endlich scheint es wieder zu gehen und ich versuche wieder etwas zu schlafen doch irgendwie kribbelt es nun überall obwohl gar nichts da ist. Odes ist etwa doch was da? Das Kissen ist schon wieder voll!!! Es ist ein Uhr morgens und ich gehe zum Wächter mit der Bitte mir eine Dose Spray zu besorgen. Beim Chef wird er fündig und ich kann endlich die Störefried vertreiben bzw. unschädlich machen. Endlich, das kribbeln geht weiter bis … ich bei Tagesanbruch von den Fischern am Strand geweckt werde.

Samstag, 26. November 2011

Rho – Rhi – Rhino Zügeltag

Ein Rhino Zügeltag ist etwas ganz spektakuläres und wenn ich mir vorstelle, dass da plötzlich so ein Ding an mir vorbeifliegt! Das Rhino kann leider den Flug nicht wirklich geniessen, denn damit es nicht ein Flugtrauma bekommt wurde es kurzerhand betäubt und sauber in ein Netz verpackt – das arme Ding. Leider kommt es immer noch vor, dass Nashörner in Südafrika wegen dem Elfenbein gewildert werden – ist ja tragisch so etwas! Um dies zu verhindern wurden einige Rhinos also per Helikopter in einen Nationalpark in Sicherheit gebracht.

Nicht ganz so spektakulär erfolgt mein Zügeltag. Kein Helikopter und keine Betäubung ist dafür notwendig sondern nur mein, ich will da ja keine Werbung machen aber es fängt mit Toy- an und hört mit -ota auf. Also eben, vollbepackt transportiere ich meine sieben Sachen in mein kleines Swiss Chalet. Dies ist ein high light, wirklich! Alles riecht nach frischer Farbe, ist sauber und glänzt. Oho, aber da ist ja schon jemand Zuhause und vor mir eingezogen. Eine Wespenfamilie hat es sich bereits gemütlich gemacht. Kurzerhand kündige ich ihnen das Asyl – ohne Frist.
Der einzige Freund mit welchem ich das Haus teile ist ein kleiner Geko. Yes, der züngelt die unerwünschten Malaria Moskitos von den Wänden – ist also ein Freund darum haben wir quasi eine Lebensgemeinschaft gegründet. Er hat eine gratis Unterkunft und ich keine Moskitos.

Der erste Besuch inspiziert auch schon das neue Buschhaus als ich abends mit meinem Auto in die Garage fahre. Irgendetwas liegt doch da im Gras!? Schnell gehe ich ins Haus und hole meine Taschenlampe.
Der Lichtkegel trifft auf eine wunderschöne Python Schlange. Sie ist mindestens drei Meter lang und ich staune über die schöne Haut welche im Taschenlampenlicht leuchtet. Sie versucht sich im Holz zu verstecken doch bei dieser Länge ist dies etwas schwierig. Pythons sind geschützt und dürfen nicht getötet werden. Sie sind ungiftig und erlegen die Beute durch erwürgen. Ratten, Frösche, Hühner, Lämmer und kleine Hunde stehen auf dem Speiseplan. Menschen werden nicht angegriffen, obwohl auch hier gibt es einige Geschichten in welchem angeblich Menschen verschwanden. Sogar Schni-Schna-Schnappis verloren den Kampf gegen Python - wird erzählt. Meinem Besuch rede ich gut zu und zeige ihr freundlich den Weg zurück in den Busch. Mal schauen ob sie wieder einmal vorbei schaut.


Montag, 14. November 2011

Schni – Schna – Schnappi

Endlich haben wir es! Es lebt meistens im Wasser, legt Eier – nein es ist kein Wasserhuhn auch kein Nilpferd, denn die legen meines Wissens keine Eier, aber die Krokodile. Genau, und nachdem sich das Krokodil beinahe ein Jahr lang von unserer Schafherde ernährte, ging es in die Falle. Wir legten Fleischköder aus, unser Wächter lag Tage auf der Lauer und schlussendlich funktionierte die Fischernetzversion. Das Fischernetz ist futsch, das Kroki hat fertig geschnappt und ist hinüber gegangen in die ewigen Jagdgründe.
Nun hängt das zweite Netz bereit für seinen Kollegen. Krokodile sind ein grosse Thema hier in Mosambik und jedes Jahr sterben viele Frauen beim Wasser schöpfen, Kinder beim Baden oder Männer wenn sie die Flüsse überqueren weil sie von den wilden Tieren angegriffen und verletzt werden. Wir sind hier sehr froh, dass bisher nur Schafe dem Krokodil zum Opfer fielen. Zur Zeit ist es enorm heiss, 45 Grad kann es schon werden und da tut eine Abkühlung am Fluss gut. Dort treffe ich Meque beim abkühlen an und als ich ihn frage ob er keine Angst davor habe von einem Krokodil angegriffen zu werden, lacht er nur und meint, dass ihn kein Krokodil angreifen würde. Die Einheimischen glauben, dass das Krokodil das ausführt was der Zauberer ihm als Auftrag gibt. Wenn ein Kind zum Beispiel an Malaria stirbt, dann weil jemand einen Fluch über die Familie ausgesprochen hatte. Nun geht der Vater zum Zauberer um herauszufinden wer den Fluch ausgesprochen hat. Der Zauberer hat seine Helfer, die Krokodile, denen er nun den Auftrag gibt dieses Kind zu rächen. Er sendet ein Krokodil um den verantwortlichen umzubringen.
Wenn Meque also nichts getan hat dann wird er auch nicht von einem Krokodil angegriffen und kann darum ganz ohne Sorge sich im Fluss baden. Mein Versuch da irgendetwas zu erklären, löst nur ein breites Lachen auf Meques Gesicht aus. Vermutlich denkt er, dass die Masungus, wir Weisse, schon keine Ahnung vom Leben im Busch haben… stimmt, haben wir auch nicht. Es gibt hunderte Geschichten mit und von Krokodilen und es ist immer wieder spannend diese von den Einheimischen zu hören. Leider ist es immer in Zusammenhang mit Aberglauben und Magie welche das Leben hier sehr stark prägen.

In meinem nächsten Eintrag etwas über ein fliegendes Ro - Ri - Rino!

Sonntag, 16. Oktober 2011

Polizisten - Cola - Paparazzi

Der Sommer kommt! Während dem ich lese, dass es in der Schweiz schon bis tief runter geschneit hat, freue ich mich sehr über den überstandenen Winter. Es wird wärmer und wärmer und mit den ersten Regen beginnen die scheinbar vertrockneten Pflanzen an auszutreiben. Somit ist es Zeit Frühlingsferien zu machen. Nach 12 Stunden Fahrzeit und fünf Polizeikontrollen komme ich endlich an meinem Bestimmungsort an, Tofo Beach. Übrigens habe ich etwas gelernt, künftig werde ich immer eine Kiste Coci im Auto haben – die armen Polizeibeamten – stehen in der Hitze am Strassenrand und kontrollieren Autos – da tut doch ein kühles Etwas gut. Nein, nein dies ist nicht Bestechung nur – Nächstenliebe – so macht man Freunde und in Moz ist es gut wenn man viele Freunde hat, bei der Polizei, am Flughafen, bei der Einreise usw.

Sicht aus meinem Bungalow


Nun bin ich also am Strand. Ein paar wenige Touristen aber sonst kaum Menschen anzutreffen. Zwei Kilometer Strand vor meinem Hotel, ich gehe baden und bin ganz alleine weit und breit kein Mensch zu sehen – da hat man noch seinen Frieden. Nach ein paar Tagen am Strand, lesen, schwimmen, schlafen, spazieren – mehr gibt es darüber nicht zu berichten, geht es weiter 10 Stunden bis nach Südafrika.

Zurück in der Zivilisation! Nach einem halben Jahr non-stop Buschaufenthalt geht mein erster Gang zum Haarsalon – einige cm müssen rundherum weg erklär ich in meinem besten Englisch und werde dann prompt auch gefragt ob ich von Schottland bin. Nun weiss ich nicht ob es wegen der Länge der Haare war oder wegen meinem Akzent. Ich sollte ein Buch schreiben, meinte die Haarschneiderin, über das Leben in Mosambik. „Die Welt müsse wissen wie das Leben in einem solch armen Land ist“ meinte sie! Ich überlasse dies lieber den echten Buchstabenakrobaten und tue was ich kann. Nebst vielen notwendigen Einkäufen nutzte ich auch die Gelegenheit und geniesse einen Tag im Nationalpark. Es ist immer wieder schön so viele Wildtiere so nahe zu erleben. Jeder im Park will „The Big Five“ sehen, dazu gehören, der Elefant, der Büffel, das Nashorn, der Löwe und der Leopard. Ein Leopard erholt sich im Schatten auf einem Baum Ast von seiner Jagd und jeder Tourist möchte den besten Blickwinkel zum fotografieren und denkt er würde das Bild des Lebens machen. Alle zücken ihre riesen Fotokameras welche weit aus dem Autofenster ragen nur ich bin heute mit meiner Compactkamera unterwegs doch dafür möchte ich auch den besten Platz haben – aber nein vor mir steht ein weisser riesen grosser Toyota – und mir scheint die halten da ein Picknick! So unverschämt dabei will ich doch das Bild meines Lebens machen. 20 Minuten und ich stehe immer noch dort die Sicht zum Zielobjekt verdeckt durch einen blöden Busch der gerade dort wachsen musste. Ein Schluck warmes und inzwischen still gewordenes Cola aus der zwei Literflasche, beruhigt – für ein paar Minuten! Inzwischen ist die ganze Strasse verstopft mit Fahrzeugen, dreissig vierzig an der Zahl – für mich kein Vor und kein Zurück mehr. Jetzt müsste ich einer meiner Polizeifreunde aus Moz hier haben. Die picknicken wirklich da vor mir und ich gebe auf und verlasse mit Hupen und Motorenlärm die Szene, in der Hoffnung eine zweite Chance zu bekommen. Und die kommt ein paar Hundert Meter weiter, ein Leopard ist unterwegs und ich kann sogar beobachten wie er einer Antilope nachjagd.

das ist ein Kudu


Hier ein paar wenige Bilder – war ja nicht zum Fotografieren gegangen sondern um im Stau zu entspannen. Ganz cool bliibe Andy!


das ist ein Tiefland-Njala

das ist ein Riesenfischer oder Eisvogel

das ist der Leopard

Samstag, 1. Oktober 2011

Klein aber ... oho!



 Bald, bald ist es soweit und ich ziehe in mein eigenes Häusle. Hier und dort gibt es noch ein paar Kleinigkeiten zu machen wie, die Küche, Abläufe für die Dachrinne, der Deckboden, Glasscheiben einsetzten usw. Hier ein paar aktuelle Bilder:

Eingang, links Garage, rechts Deck

Ostseite, mit Solaranlage auf dem Dach

hier kommt die Küche hin

links Bad, mitte Lichterturm, rechts kommt mein Bett hin

Andy's Lavabo, selbser ausgehölt resp, ausgebrannt

Dusche mit Granitplatten verziert, selber gebrochen und Nachhause getragen
Gabriel beim Türen einsetzen

heute fertig gestellt meine Solar Heisswasseranlage, dieses Ding gibt es so nur einmal auf der Welt, und zwar auf meinem Dach!

... und dann dieser Kleiner lief mir über den Weg


Mittwoch, 21. September 2011

Skorpion



Es dauert bei mir immer eine Weile bis ich am Morgen so richtig wach bin doch nach einem Krug Kaffee kommen meine Lebensgeister auf Touren. So auch heute alles ganz normal. Es ist schon fast sieben und ich schüttle und klopfe meine Schuhe aus, auch die Socken welche zum „verlüften“ draussen bleiben mussten, werden kräftig geschüttelt bevor ich meine Füsse hinein stecke. Alles wie gewohnt und ich gehe zur Arbeitsbesprechung. Plötzlich nach einer halben Stunde macht sich in meinem Schuh etwas bemerkbar. Ein Stich und … raus aus den Dingern so schnell wie möglich. Doch bis man solche Arbeitsschuhe offen hat dauert dies eine Ewigkeit und der Schmerz wird immer stärker – endlich draussen und na hallo – wer kriecht denn da aus dem Schuh ans Tageslicht?! Ein Skorpion! Und das Ding hatte eine Ewigkeit Zeit um sein Gift in meinen grossen Zehen zu spritzen – nicht gut! Das dumme Tierchen soll doch woanders übernachten und ein Schlag mit dem Schuh und es ist platt wie ein Skorpion Aufkleber. Kleine Zangen und dicker Stachel dies ist ein ganz giftiger – jä nu Schuh wieder an und weiter geht’s an die Arbeit. Ich spüre wie sich das Gift langsam im Bein nach oben verteilt. Es fühlt sich an wie wenn mein Bein mit tausenden von Nadeln bearbeitet wird. Auch 12 Stunden später ist es nicht besser und den grossen Zehen spüre ich schon gar nicht mehr - scheint langsam abzufaulen! Hoffentlich nicht, also so lange er nicht schwarz wird kann es ja so schlimm nicht sein. Morgen früh werde ich ganz sicher meiner Schuhausschüttel Taktik mehr Aufmerksamkeit schenken, denn das ist nicht lustig!

Samstag, 17. September 2011

Gewehrschuss

Die neue Flügel Story muss wegen aktuellen Ereignissen verschoben werden.

Das war eine Woche! Wir begannen mit einem grossen Feuer bzw. mit einer grossen Löschaktion am Montag. Dann schien es eine ganz normale Woche zu werden. Dann mitten in der Nacht auf Donnerstag ging auf einmal der Autoalarm los - na ja kann ja mal vorkommen. Ich auf im Piji - Taschenlampe - Brille und wo ist die Schlüsselfernbedienung - endlich gefunden und schon ist es wieder still. Sicherheitshalber laufe ich kurz um das Auto, nichts zu sehen also wieder zurück ins Chörbli. Kaum liege ich im Bett da schreckt mich ein Gewehrschuss ganz aus der Nähe auf! Hoopla! Was soll ich machen? Ich ziehe das Leintuch etwas weiter hoch und rutsche gleichzeitig tiefer ins Bett. Gespannt lausche ich den Geräuschen - nichts ausser, dass sich das Auto schon wieder bemerkbar macht. Super! Jetzt ist es wesentlich unangenehmer rauszugehen. Mutig leuchte ich das Gebüsch ab, mein Nachbar ruft, "Andy geh nicht raus"! Ein paar Minuten später steht ein weiss leuchtender Mann in Unterhose bewaffnet mit einem Gewehr neben mir. Wir diskutieren hin und her was wir machen sollen als unser Wächter mit dem Gewehr im Anschlag aus dem Gebüsch erscheint. Tudo bom! Alles klar hier! José hat geschossen um einen Eindringling zu vertreiben. Wow, niemand verletzt und nichts gestohlen, dass ist die Hauptsache. Ich gehe wieder zurück ins Bett und versuche zu schlafen aber - der Alarm geht wieder los. Irgendwie scheint dem Auto etwas nicht zu passen. Zehn Minuten später noch einmal und dann habe ich die ganze Nacht nichts mehr gehört. Hat sich also auch beruhigt.

 


In Moz regnet es normalerweise von Juni bis Oktober nie! Diese Jahr ist es anders. Heute Freitag war ich mit dem Missionsauto in Chimoio einkaufen. Während dem ich im Supermarkt war begann es zu regnen erst nur ein paar Tropfen dann wurde es stärker und es begann zu hageln. Die Menschen haben hier noch nie Hagel gesehen - Eis fällt vom Himmel! Eier grosse Hagelkörner oder besser gesagt Eisbrocken. Dies ging ca 15 Min lange so. Menschen im Supermarkt schrien, weinten und rannten nervös herum. Die Türen wurden geschlossen, mein Freund Joao war draussen ich drinnen. Nach einer halben Stunde war dann alles vorbei. Leider sah das Auto nicht mehr so schön aus. Ein grosses Seitenfenster wurde in tausende Stücke zerschlagen mitten drin ein faustgrosses Loch. Unglaublich. Das Auto voller Scherben, Hagelkörner und meine Quittungen schwammen im Wasser. Zum Glück hatte ich den Pass und mein Natel im Handschuhfach. Super, schon das zweite Auto welches ich in die Reperatur bringen muss!? Übrigens hat es auf der Farm keinen Tropfen Regen gegeben. Zum Glück.

Montag, 12. September 2011

Feuer

Es brennt auf der Farm!

Schon seit einigen Wochen toben hier und dort Feuer. Meistens sind sie mutwillig gelegt damit nach dem Feuer das Gras besser wächst und die Viehherden wieder genügend Futter haben. Meistens aber gerät das Feuer ausser Kontrolle und das Feuer frisst sich durch das dürre Gras. So geschehen heute. Von weitem sieht man den Rauch gen Himmel steigen und wir diskutieren, ob es wohl ausserhalb der Farm ist. Schnell fahren wir mit dem Auto in Richtung Landebahn, aus dieser Richtung steigt der Rauch auf. Ein riesen Feuer tobt bereits und mit all unseren 30 Arbeitern versuchen wir dem Feuer den Meister zu zeigen. Mit Büscheln ersticken wir das Feuer, eine riesen Arbeit doch die einzige Möglichkeit hier draussen. Hier einige Bilder dazu!




ganz schön gefährlich, Jacobo bringt sich in Sicherheit
auch Gabriel kämpft im Rauch
Das bin nicht ich, dies ist Lovemore
nach getaner Arbeit

Nachts da und dort noch ein kleines Feuer
Einige denken vielleicht, ich hätte besser auch mitgeholfen wie Fotos zu schiessen - ich habe geholfen einen ganzen Nachmittag lang!
Dies war mein Tag, müde und mit viel Rauch in der Lunge gönne ich mir eine Dusche. Niemand kam zu Schaden, das Feuer ist gestopt. Abgebrannt sind ca. 100ha Busch.

In meinem nächsten Blogeintrag über Nabelschnur, neuer Flügel und meinem Besuch am Zambedzi.

Bis denn - übrigens ist dies mein 50 Posteintrag - Prost Baba Bomba
 




Sonntag, 14. August 2011

Besuch aus der Schweiz


Heute ist ein ganz besonderer Tag. Die Zelte sind aufgestellt, der Kühlschrank ist voll und das Auto organisiert – gute Freunde aus der Schweiz kommen für ein paar Tage auf Besuch. Etwas verspätet erreiche ich den Flughafen und zum Glück sind die Mosambikaner auch nicht so pünktlich so warte ich gespannt auf meine Gäste. Und sie landen nur mit einer Stunde Verspätung, vermutlich überladen denke ich und als ich das schwer beladene Flugzeug sehe ist mir dann auch alles klar!

So sieht dies aus wenn Schweizer Schokolade, Fondue, Landjäger und Qualitätswerkzeug auf der Wunschbestellliste stehen und alles irgendwie mit muss. Herzlichen Dank an Hertach‘s die „tonnenweise“ Material für mich schleppen mussten!

Ich geniesse es voll und möchte in der kurzen Zeit meinen Freunden einen möglichst grossen Einblick in die Arbeit hier geben. Nach einem feinen Mittagessen geht es schon los, wir haben Waisenkinder Nachmittag. Von weitem hört man schon fröhliches Kinderlachen und schon rennen und kämpfen zwei Masungus (Weisse) mit um den Ball. Leider kann ich nicht mitmachen mein grosser Zehe ist etwas lädiert. Ein kleiner Rundgang verschafft Übersicht und mit ein wenig Stolz zeige ich mein kleines Zuhause. Noch gibt es einiges zu tun aber es nimmt Gestalt an.


 
Am Samstag besuchen wir einen unserer Arbeiter und staunen über die Sauberkeit ums Haus. Jacobo ist gerade daran Lehmziegel für sein neues Haus zu brennen.

Nach einer abenteuerlichen Fahrt tief in den Busch, erreichen wir am Sonntagmorgen eine Kirche. Noch ist niemand da, doch sobald die Afrikanische Kirchenglocke schlägt, die Trommel, weiss jeder in der Umgebung, dass es Zeit ist.
Die Lehmhütte füllt sich und dutzende Augenpaare mustern und beobachten jede Bewegung des Besuches. Es ist ein fröhliches zusammen sein, Frauen, Kinder und Männer die zur Trommel singen und tanzen – wir Schweizer sind eher etwas zurückhaltender und wippen unauffällig mit den Zehen – ausser dem Lädierten!


Montag ist Arbeitstag und mein Bungalow erhält einen ersten weissen Anstrich. Dass sieht ja richtig nach etwas aus und Roland installiert die Lichter an meinem Lichtturm. Vor Feierabend machen wir dann den sogenannten „smoke test“! Ist wirklich jedes Kabel auch richtig angeschlossen – die Kabel habe ich verlegt und da ich gerne Farben habe, habe ich auch gleich möglichst viel verschiedene verwendet.

Zum Abschluss feierten wir meine Buschhütte ein – und dies so richtig Schweizerisch mit einem Käsefondue. Das war dann gut!

Es ist einfach schön und tut gut wenn Besuch aus der Schweiz kommt.

Danke Roli, Debi, Livia und Aron für eure Freundschaft und euren Besuch!


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