Baba Bomba in action
Wenn ich nicht Malaria habe, oder gerade in Südafrika bin oder die Welt aus der Vogelperspektive bewundere, dann stehe ich vermutlich verschwitzt irgendwo auf einem Feld mit Bohnen, Mais oder im Gemüsegarten. Was heisst hier stehen, ich arbeite - doch immer wenn möglich im Schatten. Seit kurzem haben wir, um effizient das Wasser ausbringen zu können, eine Tropfbewässerung eingerichtet. Mueque und Alek installieren die Wasserpumpe, Strom, Saugschlauch auch die Wasserleitung wird fachmännisch angeschlossen. Damit kein Tropfen Wasser verloren geht, wird alles mit einem alten Fahrradschlauch abgedichtet und schon kann es los gehen. Es scheint die Jungs haben alles im Griff und ich widme mich wieder meiner Arbeit zu. Stunden später treffe ich Alek und ich frage ihn, „läuft die Pumpe“ „Ja“, seine Antwort. Super denke ich!Zufällig komme ich an der Tropfbewässerung vorbei und stelle fest; es ist alles trocken – da kommt gar kein Wasser.
Ich suche Alek und frage ihn warum – er weiss es auch nicht! Aha, jetzt habe ich wieder etwas gelernt. Sofort war mir eines klar, denn ich haben Alek nicht gefragt ob die Bewässerung funktioniert, sondern ob die Pumpe läuft und die läuft immer noch als ich zum Fluss komme – jedoch in die falsche Richtung. Die Stromkabel werden getauscht und schon läuft das Ding und oh Wunder es pumpt sogar Wasser! Hoffentlich habe nicht nur ich etwas dabei gelernt.
Bomba heisst so viel wie Pumpe und Baba gleich Vater bzw. jemanden dem man respektiert, nennt man hier in Afrika Baba. Seit meinem letzten Aufenthalt hier in Mosambik habe ich die Ehre von den Einheimischen Baba Bomba genannt zu werden. Ein grosses Problem hier in Mosambik ist, wie bringen wir das Wasser aus den Flüssen auf die Felder. Es gibt vielerorts kein Strom und nur wenige können sich eine benzinbetriebene Wasserpumpe leisten. Amadeo, einer unserer Arbeiter, plant einen grösseren Gemüsegarten anzulegen.
Er möchte, dass ich ihn begleite und ihn berate. Es ist nicht weit meint er, so fahren wir mit dem Allradfahrzeug eine halbe Stunde in den Busch anschliessend geht es zu Fuss weiter. Auf einem schmalen Trampelpfad, zwischen hohem Elefantengras, geht es weiter hinein in das Dickicht. Bevor wir den Fluss überqueren vergewissern wir uns, dass kein Krokodil auf der Lauer liegt. Alles scheint normal zu sein und ich folge Amadeo durch den Fluss – alles geht gut und auf der anderen Seite im über zwei Meter hohen Elefantengras stehend, erklärt er mir, dass er hier eine Machamba (Garten) errichten will.
Er hat auch einen Plan wie er die Felder bewässern möchte. Von einer kleinen Wasserschnelle neben seinem Feld möchte er die Strömung nutzen und das Wasser in sein Feld umleiten. Guter Plan ausser, dass das Feld mindestens drei Meter höher liegt als der Fluss. Amadeo meint, dass die Strömung das Wasser schon bis dort hoch stossen könne! Leider muss ich ihm erklären, dass dies so nicht ganz einfach ist doch wir werden zusammen einen anderen Plan machen.
Nun bin ich daran Lösungen zu suchen damit Amadeo trotzdem seine Felder bewässern kann. Es gibt einige Möglichkeiten, Solarpumpe, Widderpumpe, Handpumpe, Rampumpe oder einfach „Chübele“ doch welche ist die Beste Sicherste und Kostengünstigste? Ich freue mich auf den Tag an dem Amadeo Kürbis, Kohl und Karotten in unsere Speisungsprogram der Schule liefern wird.
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