Himmelsbrücke zu Menschen in Not

Samstag, 28. Mai 2011

Besuch



Ernst und Joao mein Zeltnachbar

… aus der Schweiz! Das ist ein ganz besonderes Ereignis! Besonders wenn man nur Englisch, Portugiesisch und Shona um sich hört und eigentlich keine dieser Sprache so richtig im Griff hat, die Verständigung nur mit Hilfe von wildem Gestikulieren möglich wird, dann ist es einfach schön wenn man wieder einmal so „schnure chan wie eim de Schnabel gwachse isch“! Ja eben und darum genoss ich diese Zeit beim Grillieren, Wandern, Besuchen von Einheimischen und Käffele mit feinen Basler Läckerli.


Ernst und Susi aus der Schweiz,
der Andere das bin ich :-)

Nach einem Sonntag Nachmittags Spaziergang mit meinen Freunden auf unseren Farm „Berg“ – es ist wunderschön da oben – sind wir bei Domingo und seiner Familie zum Abendessen eingeladen. Leider sind wir etwas spät dran und wir müssen uns beeilen, denn schon bald wird es dunkel. Domingo erwartet uns bereits am Fluss mit seinem kleinen Kanu aus Rinde. Der Fluss ist nur 20m breit und wir müssen da hinüber, wer geht zuerst? Es hat nur Platz für einen Passagier im Kanu. Es braucht schon ein wenig Mut einzusteigen mit dem Wissen, dass es im Fluss Krokodile hat. Domingo meint, „es sind nur kleine Krokis“ – ja wenn das so ist, kein Problem für uns Schweizer. Ich bin als letzter an der Reihe und schon sind wir auf Domingos Farm.
Zwischen Zuckerrohrstauden, Bananen, Mais, und Bohnen gehen wir einem schmalen Pfad entlang bis zu seinem Haus. Die Kinder erwarten uns bereits und freuen sich auf den Besuch aus der Schweiz. Auch Domingos Frau begrüsst uns und verschwindet schnell wieder in der Küche. Auf selbst geflochtenen Schilfgras-Stühlen sitzen wir in seiner Rundhütte währendem Domingo uns ein wenig von seiner Familie erzählt. Mama Domingo bringt das Sadsa (Pollenta) in einer Schüssel und frisch gekochter Fisch in einer Anderen. Zuerst müssen wir allerdings unsere Hände in einem Becken waschen – hier isst man von Hand. Autsch – ich verbrenne mir grausam die Finger und das heisse Sadsa klebt an den Fingern und da ist kein Wasser um zu löschen – so schnell wie möglich in den Mund aber ja nicht auf die Zunge. Ist gar nicht so einfach trotzdem das Essen zu loben, Domingo merkt es sofort und lächelt über das ganze Gesicht. Wir Schweizer essen eben mit der Gabel und darum sind wir an den Händen viel sensibler – versuche ich mich zu erklären. Es ist wirklich super gut, vor allem der Fisch! Inzwischen ist es dunkel geworden. Die Nacht ist pechschwarz und ohne einer Lampe würde man hier nicht einmal den Teller mit Sadsa sehen. Gerne hätte ich ein Bild davon gemacht aber meine Hände waren voller Mais und Fisch. Es ist ein gemütliches zusammen sein, doch leider müssen wir schon wieder aufbrechen und zurück über den Fluss. Wir verabschieden uns und folgen Domingo durch die Plantage zurück an den Fluss.
Sicher erreichen wir das andere Ufer und nur noch ein kleiner Fussmarsch von 10 Minuten bis wir das Missionsgelände erreichen. Ein spannender und abenteuerlicher Tag geht zu Ende, gemütlich sitzen wir bei Kerzenlicht und einer Tasse Tee unter dem Strohdach und plaudern in Schwiizerdütsch unsere Erlebnisse. Es ist einfach schön Besuch aus der Schweiz zu haben.



Das nächste mal gibt es eine ...lange Geschichte!

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