Himmelsbrücke zu Menschen in Not

Sonntag, 19. Juni 2011

Eine …lange Geschichte


Sie ist genau drei Meter lang die Sch – lange Geschichte! Python heisst die wunder schöne Schlange ist ungiftig, kann bis zu fünf Meter lang werden und liebt Hühnerfleisch. Zur Zeit haben wir sehr viele Schlangen auf der Farm. Sobald es kälter wird, suchen die Schlangen warme Orte auf um sich zu sonnen. Auf Felsen, Strassen oder auf den Trampelpfaden trifft man sie oft an.

… soeben erhalte ich eine E-Mail von meiner grossen Schwester! Sie meint, dass ich mit so Krokodil und Schlangen stories keine Besucher mehr aus der Schweiz erhalten werde… vermutlich hat sie recht doch jetzt habe ich schon damit angefangen und der Schlange wurde die Haut inzwischen über die Ohren gezogen.

Domingo, von ihm habe ich schon einige Male berichtet, als er am Morgen von der Kirche nachhause geht hört er von weitem schon die Hühner im Gehege aufgeregt gackern. Irgendetwas stimmt hier nicht und mit schnellen Schrittes nähert er sich dem Stall. Gerade sieht er wie eine Python eines der Hühner ergreift und es im Würgegriff umschlingt. Mit einer Holzstange schlägt Domingo auf die Schlange ein. Es braucht einige Schläge bis die Schlange das Huhn loslässt. Die Schlange hat das Huhn getötet, Domingo die Schlange und Domingo darf nun ein Huhn zu Mittag essen. Die Schlangenhaut darf ich haben. Den Rest lasse ich hier bewusst weg.

Schlangen sind ein grosses Problem hier in Mosambik. Vor Kurzem radelte ein Vater seinen Sohn, welcher von einer Giftschlange gebissen wurde, zu uns auf die Farm und baten um Hilfe. Vieles können wir hier nicht machen, ausser möglichst schnell ins nächste Spital fahren. Leider haben sie in den Spitälern oft auch kein Antiserum, meistens weiss das Opfer auch nicht genau was für eine Schlange es war. Die Verabreichung des falschen Serums würde die Situation noch verschlimmern. Gott sei Dank konnte diesem Kind im Spital geholfen werden.

Diese Woche beginnen wir mit der Bohnenernte. Eine grosse Ernte steht, dank der neuen Tropfbewässerung, bevor. Es ist spannend zu sehen wie plötzlich alle mithelfen wollen die gute Ernte einzubringen. Es ist ein besonderes Ereignis, auch für mich da es meine erste Ernte in Afrika ist. Wenn ich über das Feld marschiere und die vielen Bohnen an den Stauden hängen sehe, freue ich mich, dass diese Bohnen manchen Kindern in der Umgebung die einzige warme Mahlzeit ermöglichen wird. Ende Juli, wenn die kältesten Monate vorbei sind, werden wir ein zweites Mal Bohnen aussähen.
Wenn man das Leuchten und die Dankbarkeit in den Augen eines Kindes sieht welches gerade eine warme Mahlzeit erhalten hat, dann sind alle täglichen Gefahren Nebensache.

 
 
 
 
 
 
 

Domingos Sohn

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