Himmelsbrücke zu Menschen in Not

Samstag, 26. November 2011

Rho – Rhi – Rhino Zügeltag

Ein Rhino Zügeltag ist etwas ganz spektakuläres und wenn ich mir vorstelle, dass da plötzlich so ein Ding an mir vorbeifliegt! Das Rhino kann leider den Flug nicht wirklich geniessen, denn damit es nicht ein Flugtrauma bekommt wurde es kurzerhand betäubt und sauber in ein Netz verpackt – das arme Ding. Leider kommt es immer noch vor, dass Nashörner in Südafrika wegen dem Elfenbein gewildert werden – ist ja tragisch so etwas! Um dies zu verhindern wurden einige Rhinos also per Helikopter in einen Nationalpark in Sicherheit gebracht.

Nicht ganz so spektakulär erfolgt mein Zügeltag. Kein Helikopter und keine Betäubung ist dafür notwendig sondern nur mein, ich will da ja keine Werbung machen aber es fängt mit Toy- an und hört mit -ota auf. Also eben, vollbepackt transportiere ich meine sieben Sachen in mein kleines Swiss Chalet. Dies ist ein high light, wirklich! Alles riecht nach frischer Farbe, ist sauber und glänzt. Oho, aber da ist ja schon jemand Zuhause und vor mir eingezogen. Eine Wespenfamilie hat es sich bereits gemütlich gemacht. Kurzerhand kündige ich ihnen das Asyl – ohne Frist.
Der einzige Freund mit welchem ich das Haus teile ist ein kleiner Geko. Yes, der züngelt die unerwünschten Malaria Moskitos von den Wänden – ist also ein Freund darum haben wir quasi eine Lebensgemeinschaft gegründet. Er hat eine gratis Unterkunft und ich keine Moskitos.

Der erste Besuch inspiziert auch schon das neue Buschhaus als ich abends mit meinem Auto in die Garage fahre. Irgendetwas liegt doch da im Gras!? Schnell gehe ich ins Haus und hole meine Taschenlampe.
Der Lichtkegel trifft auf eine wunderschöne Python Schlange. Sie ist mindestens drei Meter lang und ich staune über die schöne Haut welche im Taschenlampenlicht leuchtet. Sie versucht sich im Holz zu verstecken doch bei dieser Länge ist dies etwas schwierig. Pythons sind geschützt und dürfen nicht getötet werden. Sie sind ungiftig und erlegen die Beute durch erwürgen. Ratten, Frösche, Hühner, Lämmer und kleine Hunde stehen auf dem Speiseplan. Menschen werden nicht angegriffen, obwohl auch hier gibt es einige Geschichten in welchem angeblich Menschen verschwanden. Sogar Schni-Schna-Schnappis verloren den Kampf gegen Python - wird erzählt. Meinem Besuch rede ich gut zu und zeige ihr freundlich den Weg zurück in den Busch. Mal schauen ob sie wieder einmal vorbei schaut.


Montag, 14. November 2011

Schni – Schna – Schnappi

Endlich haben wir es! Es lebt meistens im Wasser, legt Eier – nein es ist kein Wasserhuhn auch kein Nilpferd, denn die legen meines Wissens keine Eier, aber die Krokodile. Genau, und nachdem sich das Krokodil beinahe ein Jahr lang von unserer Schafherde ernährte, ging es in die Falle. Wir legten Fleischköder aus, unser Wächter lag Tage auf der Lauer und schlussendlich funktionierte die Fischernetzversion. Das Fischernetz ist futsch, das Kroki hat fertig geschnappt und ist hinüber gegangen in die ewigen Jagdgründe.
Nun hängt das zweite Netz bereit für seinen Kollegen. Krokodile sind ein grosse Thema hier in Mosambik und jedes Jahr sterben viele Frauen beim Wasser schöpfen, Kinder beim Baden oder Männer wenn sie die Flüsse überqueren weil sie von den wilden Tieren angegriffen und verletzt werden. Wir sind hier sehr froh, dass bisher nur Schafe dem Krokodil zum Opfer fielen. Zur Zeit ist es enorm heiss, 45 Grad kann es schon werden und da tut eine Abkühlung am Fluss gut. Dort treffe ich Meque beim abkühlen an und als ich ihn frage ob er keine Angst davor habe von einem Krokodil angegriffen zu werden, lacht er nur und meint, dass ihn kein Krokodil angreifen würde. Die Einheimischen glauben, dass das Krokodil das ausführt was der Zauberer ihm als Auftrag gibt. Wenn ein Kind zum Beispiel an Malaria stirbt, dann weil jemand einen Fluch über die Familie ausgesprochen hatte. Nun geht der Vater zum Zauberer um herauszufinden wer den Fluch ausgesprochen hat. Der Zauberer hat seine Helfer, die Krokodile, denen er nun den Auftrag gibt dieses Kind zu rächen. Er sendet ein Krokodil um den verantwortlichen umzubringen.
Wenn Meque also nichts getan hat dann wird er auch nicht von einem Krokodil angegriffen und kann darum ganz ohne Sorge sich im Fluss baden. Mein Versuch da irgendetwas zu erklären, löst nur ein breites Lachen auf Meques Gesicht aus. Vermutlich denkt er, dass die Masungus, wir Weisse, schon keine Ahnung vom Leben im Busch haben… stimmt, haben wir auch nicht. Es gibt hunderte Geschichten mit und von Krokodilen und es ist immer wieder spannend diese von den Einheimischen zu hören. Leider ist es immer in Zusammenhang mit Aberglauben und Magie welche das Leben hier sehr stark prägen.

In meinem nächsten Eintrag etwas über ein fliegendes Ro - Ri - Rino!

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