E-book reader - reader
... das bin ich! Seit ein paar Monaten- und dies ist auch der ehrliche Grund für meine
nicht mehr so fleissigen Blog Einträge. Mehr als 11 Bücher las ich in den
letzten vier Monaten, hehe – habe bereits meinen fünf Jahres Rekord geschlagen!
Ja ich verspreche mich zu bessern und wieder regelmässiger zu schreiben!
...da unten bin ich mit meinem Auto |
Nun das kleine Buch begleitet mich auch überall
hin, ich mache hier überhaupt keine Schleichwerbung – ist einfach praktisch. Ich bin auf dem Weg nach Marromeu, eine
Ortschaft direkt am grossen Zambezi Strom ungefähr 100km von der Küste
entfernt. Joao, mein Mosambikanischer Freund, begleitet mich für ungefähr vier
Stunden im Auto bis nach Caia, wo sich dann unsere Wege trennen. Bei der
Haltestelle des öffentlichen Verkehrst stellen wir fest, dass das Auto schon
abgefahren ist und wer weiss wann und ob heute überhaupt noch mal eines
losfährt. Joao meint wir könnten das Auto einholen wenn wir schnell genug sind.
Kein Problem habe ja ein gutes und schnelles Auto. So flitzen wir über die
Schlaglöcher durch tiefe Pfützen in der Hoffnung schneller zu sein wie die schon
schnellen Busse! Und mit Erfolg sehen wir um die Ecke kommend, ein voll
beladener Lastwagen. Kurzerhand parkiere ich vor dem Lastwagen und ich frage
nach seinem Ziel. Yes, wir sind erfolgreich. Schnell laden wir Joao‘s Gepäck um
und er ist auf seinem Weg nach Hause.
Mein Ziel ist Marromeu – war noch nie dort und
weiss nur, dass es eine Naturstrasse ist und ich etwa mit drei Stunden Fahrzeit
rechnen muss. Der Regen hat die Strasse an vielen Stellen überschwemmt und ich
habe keine Ahnung wie tief das Wasser ist, doch mit meinem 4x4 sollte dies kein
Problem sein – ist es auch nicht. Einige Male spritzt das Wasser über die
Kühlerhaube doch kein Grund um nervös zu werden – habe ja ein Auto mit
Scheibenwischer gekauft und im Fall, dass ich stecken bleibe und warten muss
bis der ganze Sumpf abgetrocknet ist -
habe ich mein elektronisches Buch mit mir. Ja ja in Afrika muss man auf alle
vorbereitet sein. Gruppen von Affen sitzen zwischen den Pfützen auf der Strasse
und lausen sich an der Sonne und weit und breit keine Häuser und Menschen zu
sehen.
Bin ich auf dem richtigen Weg? Hier gibt es keine Verkehrsschilder aber
es gibt ja auch keine Abzweigungen ausser eine und nun in welche Richtung geht
es nach Marromeu? Die schmale oder die breite Strasse? In diesem Fall ist die
meist befahrene meine Wahl. Seit zwei Stunden habe ich nichts und niemanden
gesehen ausser eben die lausenden Affen und die sehen nicht aus als wüssten sie
wo Marromeu liegt. Aha, da sehe ich eine Frau am Strassenrand die Fische
verkauft – keine Ahnung wem sie diese verkauft. Sind die vom Zambezi Fluss
frage ich sie und sie nickt und sagt mir dass der Fluss ganz in der Nähe ist –
gut dann bin ich ja auf dem richtigen Weg. „Ist dies die Strasse nach Marromeu?“
und sie lächelt und meint „ja, ja gerade da vorne“ wie weit, ist meine nächste Frage,
„20 Minuten“. Ihr kleiner Sohn kommt her gerannt und sagt „55km“ aha das ist
doch etwas 20Minuten für 55km – gerade da vorne! Typisch für eine Frau – gerade
da vorne, typisch für einen jungen Mann - 55km, aber auch typisch für einen
Weissen - eine solche Frage zu stellen! Nun bin ich gespannt wie weit es sein
wird, ich rechne kurz aus bei welchem Tachometerstand ich in Marromeu sein
sollte. Eine Stunde später – bei genau 55km erreiche ich mein Ziel. Ich frage
mich durch nach dem Helikopter pad und schon stehe ich mitten in einem sumpfigen
Gelände in welchem eine Helikopter Aussenbasis erstellt wird.
Da werde ich zwei
Wochen mithelfen die in Südafrika vorgefertigten Container aufzustellen.
Matthias und Michi sind bereits einige Tage dort am arbeiten. Überall Matope,
das Wasser liegt wo wir arbeiten sollten. Es gibt zwei Möglichkeiten, mit
Stiefeln arbeiten, ohne Stiefel … es gibt eine dritte … oder im Auto bleiben
und lesen während die anderen arbeiten. Eigentlich habe ich nur eine Wahl denn
Stiefel habe ich nicht mit.
So wage ich mich – mit meinen zarten Füssen raus
aus den Schuhen rein ins Matope!
Es gibt Leute die bezahlen viel Geld für eine
solche Matope Erfahrung hier habe ich sie gratis. Zwei Wochen lang wird
gearbeitet und es macht Spass wenn das Matope zwischen den Zehen … weniger wenn
das Ganze zu einer unkontrollierten Rutschpartie wird und mit einer entsprechenden
Bauchlandung endet.
Dachkonstruktion über die Container |
Matope Helibase - Fiirobigbänkli |
Diese Basis dient um schnell und effizient Flüge ins Zambezi Delta vornehmen zu können. In diesem Gebieht sind die Menschen abgeschnitten und vergessen von der Welt. Keine medizienische Versorgung, oft keine Schulen, und in Zeiten der Zyklone sind sie die ersten Opfer der Überschwemmungen.
In meinem nächsten Blogeintrag: Einsatz am Zambezi
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