Himmelsbrücke zu Menschen in Not

Montag, 28. September 2009

Thank you Lord!

19.09 Miles City (Montana) – 28.09 Custer (South Dakota)



Andrew, ein Freund den ich während meiner Ausbildung in Kanada kennen lernte, holt uns im Hotel ab. Der starke Wind erlaubte es uns nicht von Miles City abzureisen, dafür stehen nun zwei spannende Tage auf der Ranch vor uns. Auf der Fahrt sehen wir rechts und links nur Weideland hie und da mal einen einsamen Briefkasten – weit und breit kein Haus zu sehen. Andrew erklärt uns, dass ihr Briefkasten ca. 10km von ihrem Haus entfernt steht und auf das Natel müssen wir auch verzichten – jetzt ist mir auch klar warum er auf mein SMS nicht reagiert hat und wir wie bestellt und nicht abgeholt auf dem Flugplatz standen. Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir die Farm. 20 schöne Pferde stehen auf der Weide und einige Hunde begrüssen uns im Wilden Westen. Schon freue ich mich auf einen Ausritt mit Andrew doch zuerst gibt es ein feines Nachtessen – Fleisch – viel Fleisch und einige Beilagen doch die sind nicht so wichtig! Unser Zimmer liegt im Untergeschoss, nicht ganz so gemütlich wie im Hotel aber auch nicht so einsam. Kakerlaken, Spinnen und Mäuse scheinen hier eine gemütliche Herberge gefunden zu haben – na ja für die einen endete die Gemütlichkeit in der Falle -drei Stück an der Zahl die nun unter dem Bett liegen – lieber unter als im Bett sage ich mir und krieche vorsichtig unter die Decke.



Am nächten Morgen - Blick unters Bett, ja sie sind noch da die Mäuse, sehen doch niedlich aus! Dann geht es nach einem herrlichen Frühstück los auf einen Ausritt. Nach einem ersten gegenseitigen Beschnuppern geht es dann hoch zu Pferd hinein in die Prairie, wir durchstreifen Weideland, durchqueren einen Fluss und weiter geht’s auf einen Hügel von welchem wir die Kuhherden (Angus) und die Schafe beobachten können. 18km2 Weidefläche gehören zur Farm, für mich Schweizer unvorstellbar. Stundenlang könnte ich durch die Gegend streifen und die Natur geniessen, jetzt heisst es aber zuerst mithelfen. Da wir ein paar Leute mehr sind wird dies gleich ausgenutzt um die Schafe zu zählen. Interessiert frage ich natürlich nach wie man dies hier so macht und nach einer kurzen Erklärung stelle ich fest, dass wir dies in der Schweiz viel einfacher handhaben beim zählen. Eins – zwei – drei - viele ! Phil, der Hirte lachte nur und meinte wir müssen dies hier genauer haben, also komme ich nicht drum herum und gebe mein Bestes. Leider war dies nicht genügend, denn am Schluss kam ich auf die Zahl 786 und mein Kommentar dazu „plus-minus 100“ dies überzeugte Phil nicht wirklich – mich auch nicht!



Andrew führt uns am Nachmittag mit dem Jeep zu einer Kuh Herde –wir fahren fast zwei Stunden durch sein Land - derweilen Phil und seine Leute die Schafe noch einmal zählen, es sind genau 854, also lag ich gar nicht so daneben! Auf der Rückfahrt von der Weide erleben wir einen Sonnenuntergang wie er schöner nicht sein könnte. So etwas kann man nicht beschreiben und es ist auch nicht möglich dies in einem Bild festzuhalten, es ist einfach atemberaubend.
Am nächten Tag müssen wir leider schon wieder Abschied nehmen, am liebsten würde ich hier bleiben und Schafe zählen, doch das geht leider nicht und bald schweben wir wieder in luftiger Höhe in Richtung Custer in South Dakota ca. 500km südlich. Nach einem schönen Flug und einer präzisions- „Heugümper“ -Landung mit starkem Seitenwind werden wir auf dem Flugplatz von Dick und Betty Lou Kessler abgeholt. Sie sind die Eltern von Missionaren in Peru welche uns für 10 Tagen ein Zuhause schenken. Es ist wie im Paradies, vor dem Haus ein kleiner See umgeben von Wäldern und Wiesen. Regelmässig erscheinen hier viele Hirsche und Rehe, die sich von uns nicht stören lassen und friedlich vor dem Haus äsen. Wir beobachten sie von der Veranda aus.



Das Wetter ist wunderschön diese Woche und wir fliegen sehr viel, South Dakota, North Dakota, Nebraska. Immer wieder staunen wir über die Schönheiten der Natur, die Farbenpracht in der Wüste und die in Gold gekleideten Herbstwälder sowie das glitzernde Wasser der Bergseen.

Thank you Lord!

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