Hilfe von Oben
Sambesi Fluss |
Stell dir vor; du lebst mit
deiner Familie, mindestens fünf Kindern,
in einer vier mal vier Meter
kleinen Lehmhütte, das Strohdach schützt vor Sonne und Regen. Jede Nacht schläfst
du um das kleine wärmende Feuer in der Mitte des Hauses auf der Strohmatte.
Einmal pro Tag gibt es Maisbrei zur Stärkung und ab und zu ein Fisch aus dem
Sambesi Fluss. Manchmal reicht das Essen nicht einmal für die ganze Familie
weil die jungen Maispflanzen auf dem
Feld in der grossen Hitze vertrockneten. Als Mama trägst du jeden Tag mehrmals einen 20l Wasserkanister, auf dem Kopf balancierend, vom Fluss nach Hause. Du kannst nicht lesen und schreiben und sprichst nur die lokale Sprache Sena. Als Papa versuchst du mit Mais und Gemüse deine Familie zu ernähren. Manchmal gehst du mit deinem Rindenkanu auf dem gefährlichen Fluss fischen. Krokodile und Nilpferde sind dort Zuhause und das Fischen kann zum gefährlichen Abenteuer werden. Plötzlich kommt früh am Morgen mit grossem Donner und Wind ein Helikopter vom Himmel und landet direkt mitten in deinem Garten. Die Türen gehen auf und freundliche aber sehr beschäftigte weisse Menschen steigen aus und begrüssen dich auf Portugiesisch, „Bom dia Senhor Niacabante, come esta“? Es ist eine grosse Ehre wenn man Besuch bekommt noch grösser wenn es Freunde aus einem weit entfernten Land sind und wenn sie mit dem Helikopter kommen und direkt auf deinem Feld landen – dies übersteigt jegliches Vorstellungsvermögen! „Meine Kinder werden noch ihren Grosskindern davon erzählen als die grosse Hilfe von Oben auf meinem Feld landete!“
Baba Bomba and Joao |
Es ist ein grosser Moment denn
wir können an diesem Tag dank dem Helikopter von Mercy Air an sechs Orten den
neu gegründeten Genossenschaften Wasserpumpen übergeben. Benzin oder Diesel ist
nicht notwendig nur Muskelkraft betreibt die knapp 20kg schwere manuelle Pumpe.
Mehr als 30 Familien werden pro Pumpe profitieren können. Das Grundwasser ist
nur gerade einen Meter tief und per Schlauch fliesst es nun auf die mit Gemüse
frisch bepflanzten Felder. In ein paar Wochen oder Monate können Tomaten,
Zwiebeln, Bohnen und vieles mehr geerntet und Überschüsse verkauft werden. Mit der kleinen
Einnahme kann nun Niacabante seine Kinder zur Schule schicken,
Malariamedikamente kaufen, besseres Saatgut anschaffen oder sogar in ein paar
Jahren einen Pflug erwerben.
Nach nur einer kurzen Zeit und
schon ist der Helikopter wieder unterwegs nach oben und zum nächsten Dorf. Doch
wo ist das nächste Feld? Das vereinbarte Rauchzeichen ist schwer zu identifizieren
– überall hat es Rauch am Horizont – „es sieht aus die wollen alle eine
Wasserpumpe“ sage ich zu Matthias unserem Pilot.
Wir suchen das Feld, rufen an
mit dem Natel … „hier sind wir – wir sehen euch“ kommt die Antwort aber wo ist,
hier? „hier, hier“ dies hilft nicht gerade ausser, dass wir wissen wir sind
nicht zu weit weg. Endlich da eine Fahne – nein es ist ein selbstgemachter Windsack
festgebunden an einer langen Stange. Toca steht auf einem Baumstammstupf und
schwingt den Windsack so hoch wie möglich. Minuten später landen wir sanft zur
nächsten Pumpen Übergabe.
Danke! |
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