Himmelsbrücke zu Menschen in Not

Freitag, 3. Mai 2013

Hilfe von Oben





Sambesi Fluss
Stell dir vor; du lebst mit deiner Familie, mindestens fünf Kindern,  in einer  vier mal vier Meter kleinen Lehmhütte, das Strohdach schützt vor Sonne und Regen. Jede Nacht schläfst du um das kleine wärmende Feuer in der Mitte des Hauses auf der Strohmatte. Einmal pro Tag gibt es Maisbrei zur Stärkung und ab und zu ein Fisch aus dem Sambesi Fluss. Manchmal reicht das Essen nicht einmal für die ganze Familie weil die jungen Maispflanzen auf dem


Feld in der grossen Hitze vertrockneten. Als Mama trägst du jeden Tag mehrmals einen 20l Wasserkanister, auf dem Kopf balancierend, vom Fluss nach Hause. Du kannst nicht lesen und schreiben und sprichst nur die lokale Sprache Sena. Als Papa versuchst du mit Mais und Gemüse deine Familie zu ernähren. Manchmal gehst du mit deinem Rindenkanu auf dem gefährlichen Fluss fischen. Krokodile und Nilpferde sind dort Zuhause und das Fischen kann zum gefährlichen Abenteuer werden. Plötzlich kommt früh am Morgen mit grossem Donner und Wind ein Helikopter vom Himmel und landet direkt mitten in deinem Garten. Die Türen gehen auf und freundliche aber sehr beschäftigte weisse Menschen steigen aus und begrüssen dich auf Portugiesisch, „Bom dia Senhor Niacabante, come esta“? Es ist eine grosse Ehre wenn man Besuch bekommt noch grösser wenn es Freunde aus einem weit entfernten Land sind und wenn sie mit dem Helikopter kommen und direkt auf deinem Feld landen – dies übersteigt jegliches Vorstellungsvermögen! „Meine Kinder werden noch ihren Grosskindern davon erzählen als die grosse Hilfe von Oben auf meinem Feld landete!“
Baba Bomba and Joao

Es ist ein grosser Moment denn wir können an diesem Tag dank dem Helikopter von Mercy Air an sechs Orten den neu gegründeten Genossenschaften Wasserpumpen übergeben. Benzin oder Diesel ist nicht notwendig nur Muskelkraft betreibt die knapp 20kg schwere manuelle Pumpe. Mehr als 30 Familien werden pro Pumpe profitieren können. Das Grundwasser ist nur gerade einen Meter tief und per Schlauch fliesst es nun auf die mit Gemüse frisch bepflanzten Felder. In ein paar Wochen oder Monate können Tomaten, Zwiebeln, Bohnen und vieles mehr geerntet  und Überschüsse verkauft werden. Mit der kleinen Einnahme kann nun Niacabante seine Kinder zur Schule schicken, Malariamedikamente kaufen, besseres Saatgut anschaffen oder sogar in ein paar Jahren einen Pflug erwerben.
 
Nach nur einer kurzen Zeit und schon ist der Helikopter wieder unterwegs nach oben und zum nächsten Dorf. Doch wo ist das nächste Feld? Das vereinbarte Rauchzeichen ist schwer zu identifizieren – überall hat es Rauch am Horizont – „es sieht aus die wollen alle eine Wasserpumpe“ sage ich zu Matthias unserem Pilot.
Wir suchen das Feld, rufen an mit dem Natel … „hier sind wir – wir sehen euch“ kommt die Antwort aber wo ist, hier? „hier, hier“ dies hilft nicht gerade ausser, dass wir wissen wir sind nicht zu weit weg. Endlich da eine Fahne – nein es ist ein selbstgemachter Windsack festgebunden an einer langen Stange. Toca steht auf einem Baumstammstupf und schwingt den Windsack so hoch wie möglich. Minuten später landen wir sanft zur nächsten Pumpen Übergabe.
Danke!
 

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