Himmelsbrücke zu Menschen in Not
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Mercy Air Home Base in Südafrika |
Früh
morgens klettere ich noch im Dunkeln aus dem Wasserbett. Pratt und Whitney haben
es bereist bemerkt das da jemand schon früh auf ist und vermutlich wussten sie,
dank ihrem Hundeinstinkt schon lange,
dass auch ich sie nun verlassen werde. Arme Kollegen. Ich konnte in Südafrika
alles erledigen und nun heisst es wieder zurück nach Hause. Das Wetter sieht
prima aus, das Flugzeug ist beladen und ich stärke mich noch mit einem feinen
Swiss Müsli, ein starker Kaffe darf natürlich auch nicht fehlen. Nachdem ich
meine zwei Freunde mit ein paar Hundewürfel erfreue verabschiede ich mich und
mache mein Flugzeug startklar. Ich klettere ins Flugzeug und finde kaum Platz
zwischen all dem Cargo das ich mit nach Mosambik nehmen muss.
Farbe, Schläuche,
Computer, Schrauben, Bücher, Weihnachtspost und vieles mehr umgeben mich – mit
meinem Sitz rutsche ich so weit nach vorne wie möglich um ein wenig
Gegengewicht zu geben zu der Ladung im hinteren Teil des Flugzeuges! Doch es
sollte kein Problem sein und so bin ich dann bald in luftiger Höhe in Richtung Krueger
International Flughafen, wo ich dann die Ausreise machen werde. Alles geht gut
bis ein Zöllner auf die Idee kommt, dass er meine Ladung sehen möchte. „Alles
private Sachen“ versuche ich ihm zu erklären. Dieses Mal glaubt er mir nicht,
als er die Pampers sieht und die vielen Bücher. Das Diskutieren geht hin und
her und er erklärt mir, dass ich vorgängig ein Formular hätte ausfüllen müssen
… und so weiter und so fort. Eine Stunde vergeht und er lässt mich nicht gehen.
„Ich kann gehen aber die Ware muss hier bleiben“ versucht er mir zu erklären.
Ganz cool bleiben Andy, hast ja das Piloten shirt an, sage ich mir und versuche
eine Lösung vorzuschlagen. Irgendwie einigen wir uns dann doch und ich kann mit
einer Stunde Verspätung los fliegen. Endlich wieder in der Luft, der Autopilot
ist drin und der Propeller schraubt sich mit der schweren Last durch die Luft
bis auf ein Höhe von 8‘000 Füssen.
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Rechts das SpiderTracks |
Es ist ruhig und bald wird es langweilig da
so alleine. Gut habe ich mein E-book reader mitgenommen und meine Kamera, auch
dürfen ein paar „Knabbersachen“ nicht fehlen.
Vilanculos kommt näher und bald
sehe ich den wunderschönen Indischen Ozean. Hier hätte ich nichts dagegen
sitzen zu bleiben – aber dieser Wunsch kommt leider nicht in Erfüllung.
Einreisestempel abholen, Gebühren bezahlen und voll tanken und dann geht es
weiter nach Chimoio. Keiner interessiert es was ich im Flugzeug habe und das
ist mir auch grad angenehm so.
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Anflug in Vilanculos |
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Sandstrand soweit das Auge reicht ... und keine Touristen |
In
ganz Mosambik gibt es keine Radarüberwachung so werde ich immer wieder
aufgerufen meine genaue Position durchzugeben. Um die Sicherheit zu erhöhen im
Falle eines Problems, haben wir seit kurzem ein Flugrouten Überwachungssystem in
unserer Cessna installiert. Eine verantwortliche Person kann nun irgendwo auf
der Welt auf dem Computer schauen wo ich gerade unterwegs bin, wie hoch ich
fliege und mit welcher Geschwindigkeit. Das bedeutet natürlich auch … hat ja
auch immer einer Kehrseite … dass ich nun nicht einfach einen Badestop am
Strand machen kann. „We are watching you!“
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