Himmelsbrücke zu Menschen in Not

Sonntag, 29. November 2009

Fotoalbum

Von Texas nach Arizona, Utha, Nevada, California bis Washington

Hier einige Bilder von meiner letzten Etappe!

!!! auf das Bild klicken und es wird vergrössert!!!

8 Wochen Amerika
215 Flugstunden
40'000 km (einmal um die Welt)
längste Tagesetappe 8.4 Stunden - Flugzeit, Dallas - Grand Canjon
nur gute Begegnungen und viele neue Freunde
EIN RIESIGES UNVERGESSLICHES ERLEBNIS!

Powel Lake in Page Arizona

Grand Canjon
Monument Valley
Antilope Valley

Prototyp eines Passagierflugzeugs für in den Weltraum



Californien Pazifik


Das war mein Abenteuer in Amerika!
Das Nächste folgt bestimmt schon bald darum ... 
dran bleiben und rein schauen!

Freitag, 30. Oktober 2009

Tornado warning!

Dallas 31.10.09


Heute wollten wir von Mobile nach Dallas fliegen doch die Wettersituation erlaubte es uns nicht von Mobile los zu fliegen. Lange berieten wir uns und dank dem Internet haben wir Zugriff zu verschiedenen Wetterstationen, Satteliten- und Radarbilder usw. um uns einen Überblick über das Wetter und die Entwicklung zu verschaffen. In jedem Kontinent bestimmen zusätzliche Faktoren die Wetterentwicklung. Hier im Süden von Amerika, hat der Golf von Mexico einen grossen Einfluss auf das Wetter.


Heute ist es sehr feucht und warm. Die Luftfeuchtigkeit liegt, bei sage und schreibe, 85% und der Thermometer klettert auf 28°C. Wir liegen in einem Tiefdruckgebiet und der Wind kommt vom Süden und frachtet warme und feuchte Luft aus dem Golf über das Land. Eine Kaltfront nähert sich von Westen und schiebt sich unter die warme Luft und hebt diese in grössere Höhen. Dadurch entsteht eine Feuchtkonvektion – warme Luft steigt und kühlt in der Höhe ab und fliesst dann wieder in tiefere Lagen. Beim Aufstieg der warmen Luft, kühlt sich diese pro 1000 Füsse um 3°C ab. Kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Wenn die Luft dann 100% Luftfeuchtigkeit aufgenommen hat, gesättigt ist, dann kondensiert es und eine Wolke entsteht. Diese Temperatur wird als sogenannter Taupunkt angegeben. Wenn die Temperatur am Boden 28°C beträgt und der Taupunkt bei 25°C dann bilden sich die ersten Wolken auf einer Höhen von 1000Fuss über Grund. Je grösser der Unterschied zwischen Temperatur und Taupunktes desto höher die Wolkendecke.

Es bilden sich zuerst Cumulus dann Cumulonimbus welche mehrere Kilometer hoch werden können – dies sind die typischen Gewitterwolken, welche sich oft bis in die Stratosphäre türmen. Durch den Temperaturunterschied entstehen gefährliche Auf- und Abwinde bis zu 200km/h die für Kleinflugzeuge und sogar auch für die Airliner sehr gefährlich sein können. Aus einer solchen Superzelle kann ein Tornado entstehen. Siehe Grafik. Dies war ein kleiner und vereinfachter Exkurs in Wetterkunde.

Für Piloten ist es lebenswichtig sich auch ein wenig mit Meteorologie auseinander zu setzen. Für mich ist es eine sehr gute Erfahrung während unserer Rundreise mich mit den vielen verschiedenen Wetterbedingungen praktisch auseinander zu setzen. Die Theorie die ich einmal lernte, nun in die Praxis umzusetzen ist interessant und vor jedem Flug zu entscheiden „go or no go“ ist eine Herausforderung.


Am Mittwoch wollten wir dem Mississippi entlang fliegen. Doch leider versperrte uns eine Nebelbank die Sicht, Temperatur und Taupunkt waren identisch, und wir mussten auf einem kleinen Flugplatz, False River, neben dem so bekannten Fluss landen und unseren Flugplan ändern. Dies gehört eben auch dazu, zum Leben eines Piloten, flexibel muss man sein.



Morgen geht es nun also nach Dallas! Ich bin ja gespannt wie das rauskommt – zwei Landeier in einer Grossstadt?! 6.5 Mio Einwohner im Einzugsgebiet, die Stadt breitet sich in einem Radius von 30 Meilen aus das ist ein Durchmesser von etwa 100km - von Amriswil bis nach Zürich! Unglaublich und innerhalb dieses Kreises gibt es über 30 Flugplätze – mal schauen ob wir die richtige Landebahn finden. Texas ist ja bekannt für „the real, big and fat Texas Steak“ ja, ja, da kommt es nicht mehr darauf an welche Landebahn – Hauptsache ein Texas Steak ist im Ofen oder auf dem Grill.

Freitag, 23. Oktober 2009

Wozu sind Propeller da?

Waxhaw 11.10 – Chesterfield 23.10

Wozu sind Propeller da?

Ich habe eine sehr ereignisreiche Woche in Chesterfield hinter mir. Jeden Tag schönstes Wetter, über 20 Stunden konnte ich in mein Logbuch schreiben eine davon als Nachtflug, dann unternahmen wir einen Ausflug nach Washington und einen mit unserem Host in eine Tropfstein Höhle. So etwas habe ich noch nie gesehen und ich kann es auch nicht beschreiben es war einfach …breath taking! Hier einige Bilder!
















Nun eine kurze Lektion in Aviatik
Hast du dir auch schon überlegt weshalb ein Flugzeug einen Propeller hat?

"Warum hat das Flugzeug einen Propeller", möchte der Lehrer wissen.
"Damit der Pilot nicht schwitzt", antwortet Fritzchen.
"So ein Unsinn, das ist ja völlig falsch."

"Komisch", erwidert Fritzchen, "ich sah einmal, wie in einem Flugzeug der Propeller ausgefallen ist. Da hätten Sie mal sehen müssen, wie der Pilot geschwitzt hat."

Ich schwitze - ich schaue aus dem Fenster und bin beruhigt – ja er dreht sich noch, der Propeller! Auch die Drehzahl stimmt und trotzdem ist es unangenehm warm im engen Cockpit– der Ventilator ist zu schwach gegen diese Hitze und Feuchtigkeit! Wir sind auf dem Weg nach Mobile und dieses liegt ganz im Süden von Amerika im Bundesstaat Alabama. Die Wolken liegen sehr tief und darum haben wir wieder einmal einen Tiefflug vor uns. Nach vier Stunden und auf halbem Weg von Chesterfield entschliessen wir uns in Barnville zu übernachten. Dort erleben wir wieder einmal die Gastfreundschaft der Amerikaner wie wenn die schon auf uns gewartet hätten. Ich lande und rolle zur Gas Station – Fuel Station – Tankstelle. Selbstbedienung steht an der Tanksäule und 3.50 Dollar / Gallon (ca. 3.79 Liter) das ist ein mega Hammer Preis, in Seattle kostet eine Gallone 6.20 so denken wir beide das gleiche, auffüllen bis zum Rand und die Trinkflaschen gleich dazu. Noch bevor wir aus dem Flugzeug geklettert sind, stehen schon zwei Herren älteren Semesters vor dem Flugzeug und fragen ob sie uns irgendwie behilflich sein können. Sie betanken unser Flugzeug – das mit den Trinkflaschen lassen wir und ich frage wo wir das Flugzeug über Nacht stehen lassen können. „Wir haben einen Hangar für euch!“ schön denke ich, dass ist das erste mal das unser Heugümper nicht im Freien übernachten muss. Und damit wir, nicht irgendwo im Freien unter der Brücke übernachten müssen, frage ich nach einem günstigen Hotel. Unser Freund nimmt sein Telefon und reserviert gleich ein Zimmer in einem Motel und drückt uns einen Autoschlüssen in die Hand, „ wenn niemand im Büro ist morgen, legt den Schlüssel einfach auf die Theke bevor ihr geht“. Michel und ich wir schauen uns an und sind sprachlos! Wow, günstiges Benzin – eine Garage – ein gratis Auto – das Hotel ist gebucht - und einfach freundliche Leute! Morgen werden wir ein kleines Geschenk da lassen – ein Militär Taschenmesser und eine DVD über die Schweiz. Übrigens machen wir auf den meisten Flugplätzen diese oder ähnliche Erfahrungen – ich glaube die freuen sich wenn wieder einmal ein Flugzeug landet und wenn es noch solche Exoten sind mit deutschem oder italienischem Akzent am Funk – die muss man gesehen haben!

Montag, 12. Oktober 2009

Pferdeäpfel und Kutschen

Goshen Indiana 4.10. - 10.10.09 Waxhaw North Carolina


Unser Diamant ist wieder flügge und steht bereit für neue Abenteuer. Neben dem Öl gibt es auch neue Zündkerzen jetzt dreht der Motor wieder rund doch leider sieht es mit dem Wetter nicht so gut aus. Eine Front kommt langsam aber sicher gegen Osten, wir entscheiden uns für einen Flug in den Norden und dann entlang des Lake Michigan wieder zurück nach Goshen. Das fehlende Rauschen der Wellen bestätigt unsere Annahme, dass es sich hier um einen See handelt. Übrigens ist der See grösser als die ganze Schweiz und wir sehen das Ufer auf der gegenüber liegenden Seite nicht.

Wir fliegen auf 5500 Füssen mit 110 Knöpfen - komische Einheiten – wer rechnet denn schon mit Füssen und Knöpfen  übersetzt heisst das so viel wie ca. 1900m über Meer und 180 km/Std. Na ja die Amerikaner halt! Ich entschliesse mich direkt nach Goshen zurück zu fliegen weil die Front doch etwas schneller herein kommt als Vorausgesagt. Schon prasselt der erste Regen auf die Windschutzscheibe – super sage ich zu Michel, jetzt müssen wir nicht Stunden lang das Flugzeug waschen – die Natur macht das für uns! So fliege ich mitten hinein in die Regenzelle, überprüfe schnell den Thermometer um ja nicht Eis einzufangen, alles klar und wir fliegen so quasi durch die Waschanlage und bekommen das volle Programm ab. Michel sagt etwas von wegen Scheibenwischer – stimmt wo ist der Knopf – doch der Propeller übernimmt diese Aufgabe und bläst das Wasser von der Scheibe. Na ja sauber wurde unser Heugümper nicht, das Sparprogram war möglicherweise doch zu ökonomisch gedacht.



In der Gegend in Indiana leben sehr viele Amisch People. Wir entschliessen uns auf eine sight seeing tour zu gehen. Auf dem Flugplatz fragen wir die freundliche Dame hinter der Theke für ein Mietauto – alles ausgebucht doch da ist noch ein curtesy car, das ist ein Auto der Piloten frei zur Verfügung steht – dann nehmen wir halt dieses wenn es anders nicht geht antworten wir freundlich zurück und nehmen dankend an! Super, ein gratis Auto für einen ganzen Tag. Shipshewana ist unser Ziel. Je näher wir Shipshewana kommen umso mehr mischen sich Kutschen in den Verkehr. Pferdeäpfel markieren die Amisch Fahrspur auf dem High way somit gibt es hier ganz klare Fahrregeln. Vor der Markthalle parkieren auf der einen Seite die Autos und auf der anderen Seite die Pferdekutschen. Wir sehen uns 100 Jahre zurückversetzt und ein solches Ereignis muss man in Bilder festhalten, freundlich winke ich dem weiss bärtigen Amisch Bauer zu der gerade von seiner Einkaufstour zurück zu seiner Farm fährt. Er hält an und erkundigt sich über unsere Herkunft – Switzerland – antworten wir freundlich und schon sind wir mitten in einem interessanten Gespräch. Später erfahre ich von unseren Hosts, dass es verboten ist Fotos von Amisch People zu machen – jä nu zu spät!





Auf unserem Weg Richtung Süden landen wir in Galliapolis – ja, ja wir sind immer noch in Amerika und zwar in Ohio - auch wenn es sich eher nach Griechenland anhört. Zuerst fliegen wir über den Wolken, dann entschliessen wir uns für einen Weg unten durch und kreisen durch ein Loch in der Wolkendecke in tiefere Lagen. Dort nehmen wir dann entlang dem Ohio River Kurs gegen Süden auf. Nach drei Stunden landen wir sicher in Waxhaw dem Hauptsitz von Wycliffe. Heute Montag nehmen wir an einer Führung teil und erfahren sehr viel über die Geschichte und die Arbeit von JAARS (Jungle Aviation and Radio Service)/Wycliffe. Bis zu 600 Mitarbeiter sind hier beschäftigt, Piloten, Mechaniker, Übersetzer, Techniker, Schreiner, Grafiker usw. und alle arbeiten als Volontiers – es ist schlichtweg beeindruckend.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Der Asphalt ist schuldig






29.09 Custer (South Dakota) – Omaha – 4.10. Goshen Indiana

Wir sitzen in der gemütlichen Stube, das Feuer knistert im Chemineé, das Thermometer zeigt nur gerade minus 10° C und der Wind treibt die Schneeflocken horizontal über den See vor dem Haus. Kein Flugwetter für zwei Schönwetterpiloten aus der Schweiz. Jä nu, nichts zu machen, da bleibt uns nichts anderes übrig als etwas Theorie repetieren – kann ja auch nicht schaden. Auch wäre es an der Zeit einmal die tausend Bilder zu sortieren. Drei Tage sitzen wir herum und versuchen das Beste daraus zu machen. Am Samstag ist es endlich wieder Flugwetter und schnell haben wir unsere sieben Sachen gepackt und ab Richtung Flugplatz. Unser Flugzeug ist mit einer feinen Eisschicht überzogen, nicht flugtauglich in dem Zustand. Die Sonne hilft kräftig mit das Flugzeug aufzutauen, so drehen wir in regelmässigen Abständen das Flugzeug in der Sonne. Alles wird vorsichtig abgerieben und getrocknet damit es dann in der Höhe nicht einfriert. Leider können wir unseren Flug nicht wie geplant fortsetzen weil die Wolkendecke am Zielort zu tief liegt, wir entschliessen uns etwas nach Süden auszuweichen und um die Front zu fliegen. Dies gelingt dann auch, wir übernachten in Omaha in einem Hotel und fliegen am nächten Tag weiter Richtung Chicago. Südlich von Chicago sehen wir die Airlines im Minuten tackt an uns vorbei fliegen – Landeanflug in Chicago vermutlich – freundlich winken wir hinüber – wir möchten ja auch einen guten Eindruck hinterlassen bei Pilot und Passagier. Ob dies gelang bleibt doch zu bezweifeln! Wir haben es versucht.


Wir fliegen Richtung Osten, oh wir haben eine Stunde Zeitverschiebung – das wird knapp um vor Sonnenuntergang zu landen. Schnell rechnen wir aus wie lange unsere Reise noch dauert und wie lange es geht bis die Sonne am Horizont verschwindet. Pro Stunde reist die Sonne, bzw. dreht sich die Erde um 15° (360° /24Std) – ja das müsste reichen. Nach 40 Minuten landen wir in Goshen 100km östlich von Chicago. Wieder neigt sich ein langer und schöner Tag seinem Ende zu. Kevin und Jeannae heissen uns herzlich willkommen und bringen uns in ein freistehendes Haus. Wir haben unser eigenes Haus hier – voll de Luxus!

Jeden Morgen holt Kevin uns ab und bringt uns zum Flugplatz und abends wieder zurück. Heute fliegen die Wolken sehr tief – doch was die können, können wir noch lange sagen wir uns und fliegen noch tiefer doch immer noch mit sicherem Abstand zu den Telefonmasten unter uns. Michel fragt: „was ist das für eine Ortschaft da unten?“ – „keine Ahnung kann die Ortschaftstafel nicht lesen musst etwas tiefer fliegen“ meine Antwort, vielleicht brauche ich auch eine stärkere Brille. Der Sicherheit wegen – wir wollen ja nicht die Leute im Dorf erschrecken – unterlassen wir es noch tiefer zu fliegen. Nach 90 Minuten im Tiefflug landen wir etwas harrt in Fermont auf Runway 27, Michel ärgert sich – war nicht dein Fehler – meine Kommentar, auch nicht des Flugzeuges – der Asphalt ist schuld!


Jetzt steht unser kleiner Heugümper im Hangar, nicht wegen den Landungen, das alte Öl muss raus und neues rein alle 50 Stunden das gleiche Ritual – soll gut sein für den Motor. Der Öl Filter wird aufgeschnitten um zu schauen ob da irgendwo kleine Metallteile drin festsitzen. Scheint alles in Ordnung zu sein und unser Flitzer ist wieder Flügge.

Montag, 28. September 2009

Thank you Lord!

19.09 Miles City (Montana) – 28.09 Custer (South Dakota)



Andrew, ein Freund den ich während meiner Ausbildung in Kanada kennen lernte, holt uns im Hotel ab. Der starke Wind erlaubte es uns nicht von Miles City abzureisen, dafür stehen nun zwei spannende Tage auf der Ranch vor uns. Auf der Fahrt sehen wir rechts und links nur Weideland hie und da mal einen einsamen Briefkasten – weit und breit kein Haus zu sehen. Andrew erklärt uns, dass ihr Briefkasten ca. 10km von ihrem Haus entfernt steht und auf das Natel müssen wir auch verzichten – jetzt ist mir auch klar warum er auf mein SMS nicht reagiert hat und wir wie bestellt und nicht abgeholt auf dem Flugplatz standen. Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir die Farm. 20 schöne Pferde stehen auf der Weide und einige Hunde begrüssen uns im Wilden Westen. Schon freue ich mich auf einen Ausritt mit Andrew doch zuerst gibt es ein feines Nachtessen – Fleisch – viel Fleisch und einige Beilagen doch die sind nicht so wichtig! Unser Zimmer liegt im Untergeschoss, nicht ganz so gemütlich wie im Hotel aber auch nicht so einsam. Kakerlaken, Spinnen und Mäuse scheinen hier eine gemütliche Herberge gefunden zu haben – na ja für die einen endete die Gemütlichkeit in der Falle -drei Stück an der Zahl die nun unter dem Bett liegen – lieber unter als im Bett sage ich mir und krieche vorsichtig unter die Decke.



Am nächten Morgen - Blick unters Bett, ja sie sind noch da die Mäuse, sehen doch niedlich aus! Dann geht es nach einem herrlichen Frühstück los auf einen Ausritt. Nach einem ersten gegenseitigen Beschnuppern geht es dann hoch zu Pferd hinein in die Prairie, wir durchstreifen Weideland, durchqueren einen Fluss und weiter geht’s auf einen Hügel von welchem wir die Kuhherden (Angus) und die Schafe beobachten können. 18km2 Weidefläche gehören zur Farm, für mich Schweizer unvorstellbar. Stundenlang könnte ich durch die Gegend streifen und die Natur geniessen, jetzt heisst es aber zuerst mithelfen. Da wir ein paar Leute mehr sind wird dies gleich ausgenutzt um die Schafe zu zählen. Interessiert frage ich natürlich nach wie man dies hier so macht und nach einer kurzen Erklärung stelle ich fest, dass wir dies in der Schweiz viel einfacher handhaben beim zählen. Eins – zwei – drei - viele ! Phil, der Hirte lachte nur und meinte wir müssen dies hier genauer haben, also komme ich nicht drum herum und gebe mein Bestes. Leider war dies nicht genügend, denn am Schluss kam ich auf die Zahl 786 und mein Kommentar dazu „plus-minus 100“ dies überzeugte Phil nicht wirklich – mich auch nicht!



Andrew führt uns am Nachmittag mit dem Jeep zu einer Kuh Herde –wir fahren fast zwei Stunden durch sein Land - derweilen Phil und seine Leute die Schafe noch einmal zählen, es sind genau 854, also lag ich gar nicht so daneben! Auf der Rückfahrt von der Weide erleben wir einen Sonnenuntergang wie er schöner nicht sein könnte. So etwas kann man nicht beschreiben und es ist auch nicht möglich dies in einem Bild festzuhalten, es ist einfach atemberaubend.
Am nächten Tag müssen wir leider schon wieder Abschied nehmen, am liebsten würde ich hier bleiben und Schafe zählen, doch das geht leider nicht und bald schweben wir wieder in luftiger Höhe in Richtung Custer in South Dakota ca. 500km südlich. Nach einem schönen Flug und einer präzisions- „Heugümper“ -Landung mit starkem Seitenwind werden wir auf dem Flugplatz von Dick und Betty Lou Kessler abgeholt. Sie sind die Eltern von Missionaren in Peru welche uns für 10 Tagen ein Zuhause schenken. Es ist wie im Paradies, vor dem Haus ein kleiner See umgeben von Wäldern und Wiesen. Regelmässig erscheinen hier viele Hirsche und Rehe, die sich von uns nicht stören lassen und friedlich vor dem Haus äsen. Wir beobachten sie von der Veranda aus.



Das Wetter ist wunderschön diese Woche und wir fliegen sehr viel, South Dakota, North Dakota, Nebraska. Immer wieder staunen wir über die Schönheiten der Natur, die Farbenpracht in der Wüste und die in Gold gekleideten Herbstwälder sowie das glitzernde Wasser der Bergseen.

Thank you Lord!

Sonntag, 20. September 2009

Habe etwas gelernt!

12.09 bis 18.09 Nampa


Nach einer erholsamen Nacht - das erste was ich tue ist den Vorhang aufziehen. Die Sonne blendet -der Himmel ist klar und keine einzige Wolke zu sehen. Super Bedingungen für einen Überlandflug in der Gegend von Nampa doch zuvor geniessen Michel und ich ein schönes Frühstück mit John Hook unserm Gastgeber. John ist der Recruiting Manager von MAF, also wohnen wir auch gleich bei der richtigen Person um unsere Fragen und Sorgen anzubringen.
Zwanzig Minuten fahren wir bis zum Flugplatz (S67) MAF hat dort ihren Hauptsitz. Einen riesigen Hangar drei Cessnas stehen für Training zur Verfügung und drei Kodiaks werden für einen Überflug nach Indonesien mit zusätzlichen Treibstofftanks für den etwa 19 Stündigen Flug ausgerüstet – schöne Flugzeuge!



Etwas daneben steht unsere kleine Diamond bereit für unsere Flüge in der Gegend. Trotz dem schönen Wetter schauen wir uns den Wetterbericht an um nicht überrascht zu werden doch da ist überhaupt kein Wetter im Anzug also werden wir problemlos unser Programm abfliegen können. Für heute haben wir eine Route Richtung Südosten geplant insgesamt etwa 500 Meilen das sind mehr als 800 km ein ganz schönes Stück für unser Flugzeug. Die Tanks sind voll und bald schweben wir der Sonne entgegen. Nicht lange dauert es und wir stellen fest: erstens, wir sind auf Kurs und zweitens ist es mühsam immer die Sonne im Gesicht zu haben!? Also werden wir in Zukunft nie mehr am Morgen Richtung Osten fliegen!
Michell fliegt – ich gebe meinen Senf dazu und photographiere den Bundesstaat der Kartoffeln, Idaho, von Oben – sehe allerdings keine Kartoffeln denn wir fliegen zu hoch. Nach etwa fünf Landungen und Starts auf Flugplätzen unterwegs landen wir in Pocatello. Wir parkieren den Flieger, lassen ihn auftanken und erledigen den Papierkram. Es ist heiss, bestimmt über 30°C und dies auf über 1000m über dem Meeresspiegel.Wir beschliessen unseren Lunch im Pilots launch einzunehmen. Nach einer Stunde geht es dann weiter, nun bin ich PIC (Pilot in command). Wie gewohnt vor dem Start wird alles nach Checkliste geprüft und wir stellen wieder einmal ein Problem, diesmal mit dem Motor, fest. Vermutlich bekommt er nicht genügend Luft in dieser Höhe und bei dieser Temperatur doch unsere Versuche dies auszugleichen blieben erfolglos. So entschliessen wir uns, nach der Freigabe des Towers, wieder zurück zum Hangar zur rollen. Ein Mechaniker nimmt sich der Sache an und überprüft die Systeme wir machen derweilen einen Spaziergang rund um den Flughafen. Nach zwei Stunden ist alles behoben und verspätet doch zufrieden sagen wir Pocatello goodby. Oh,oh und wir stellen wiederum fest: erstens, wir sind auf Kurs und zweitens es ist mühsam wenn einem die Sonne immer ins Gesicht scheint. Also was lerne ich daraus - nie gegen Abend in Richtung Westen fliegen. In Nampa angekommen organisieren wir ein Taxi der uns nach einem langen Tag zurück zu Johns Haus fährt. Am nächsten Morgen geht es schon bald wieder los wieder bei schönstem Wetter doch diesmal in Richtung Westen – habe etwas gelernt! Schnell vergeht die Woche und wir brechen auf um nach Montana zu fliegen. In Miles City werden wir das Wochenende verbringen und das liegt mitten in der Prairie hier sind die Cowboys und Cowgirls zuhause! Unterwegs landen wir im Yellowstone Nationalpark. Eine wunderschöne Gegend umgeben von Bergen und Wäldern echt super! Uns wird eine Gratisfahrt ins Dorf angeboten welches wir natürlich dankend annehmen.



Ich treffe einen Freund – der kleine Bär! Leider müssen wir bald weiter und klettern mit unserem voll getankten Flugzeug langsam aber sicher auf 11500 Füsse Höhe das ist fast auf 4000m die Luft wird dünn ohne Druckkabine. Wir fliegen zwei Stunden über die Gipfel des Yellowstone Nationalparks, fast wie in der Schweiz, doch bald geht’s hinein in die Prärie alles flach soweit das Auge reicht. Miles City im Bundesstaat Montana liegt vor uns und dank des starken Rückenwinds landen wir 20 Minuten früher. Hier ist alles ruhig zwei freche Hasen stehen Spalier und begrüssen uns im Land der Cowboys! Wir verbringen zwei Tag hier und erkunden zu Fuss die Stadt. Mietautos gibt es hier nicht, vermutlich wäre es einfacher ein Pferd zu mieten!? Am Sonntag holt uns ein Freund ab und wir fahren auf seine Farm – das ist der Wilde Westen. Das Wetter hat sich verschlechtert und vermutlich werden wir hier für einige Tage festsitzen – That’s life!

Samstag, 12. September 2009

Das ist Amerika



06.09 - 11.09.2009
Seattle Washington

Schon sind wir eine Woche in Amerika und das grosse Abenteuer hat begonnen. Drei von 300 Stunden sind gelogged und ca. 43‘000 km liegen vor uns! Die erste Woche in Seattle verbrachten wir damit uns ein wenig an die Amerikaner zu gewöhnen. Mulitkulti, wir sassen im Bus in die Innenstadt, neben mir ein Amerikaner Asiatischer Abstammung, verstehe kein Wort hat vermutlich einen extremen Akzent oder ist es Chinesisch – keine Chance, daneben ein Mexikaner mit dem Mobiltelefon am Ohr – das geht schon besser, am Steuer eine Frau vermutlich Indianischer Abstammung und eine andere Frau mit ihrem Kind im Tragetuch vermutlich von Afrika oder ursprünglich von dort und mitten drin Michel aus dem Tessin und ich. Das ist Amerika! Wir sind auf dem Weg ins Büro des FAA (Luftfahrtamt) um meine Lizenz zu konvertieren. Am Eingang Personenkontrolle wie am Flughafen, glücklicherweise haben wir das Army knife nicht mit, obwohl man als echten Schweizer und Mann immer so ein Ding mit haben sollte. Aber in dem Fall hilft es uns, um da möglichst rasch durch zu kommen, einige Fragen und schon sind wir im Warteraum. Schnell geht es dann weiter und freundlich werden wir empfangen, einige Formulare ausfüllen und schon habe ich meine Amerikanische Fluglizenz – und das alles gratis! Es ist 09.09.09. 09:09 Uhr plus minus ein paar Minuten J

Am nächsten Tag muss ich mit einem Experten einen Check out Flug machen damit ich dann auch mit dem gemieteten Flugzeug fliegen darf. Da ist dann viel Verkehr in der Luft! Unglaublich überall hört man die Flugzeuge und Helikopter fliegen. Im oberen Bereich die Airliners im Anflug auf den Internationalen Flughafen und unten die Kleinen von einem kleineren Flughafen wo auch die Flugschulen sind – da muss ich auch fliegen aber nicht zu hoch weil dort sind ja die „Grossen“. So steigen wir nur auf etwa 250 m über Grund in die gleiche Richtung wie die Piste weg. Neben mir ist auf der Parallel Piste eine Cessna gleichzeitig gestartet, sie ist auf gleicher Höhe 80m neben mir etwas langsamer und darum ein wenig hinter mir. Über mir sehe ich irgend eine Boeing er American Airlines im Anflug auf den anderen Flughafen dazwischen sind vielleicht nur 180m, mein Antikollisionssystem gibt mir an, dass da ein Flugzeug in der Nähe ist – „TRAFFIC“ – „TRAFFIC“ – ja hab es gesehen - zwei an der Zahl! Das ist Amerika! Alles geht gut und wir landen nach ca. zwei Stunden Checkflug wieder auf dem Flughafen Boeing Field, ein Werksflugplatz von Boeing.




Nachdem besprechen wir mit dem Flugplatzchef die Mietkonditionen unseres Flugzeuges und erfahren, das das Flugzeug einem Buddhistischen Mönch gehört – ups wollen wir den wirklich unterstützen?! Na ja wir können nichts mehr machen und vereinbaren den Mietpreis des Flugzeuges. Jetzt ist alles geklärt und morgen geht es los.

Lynn, unsere Schlummer Mutter, bereitet uns ein königliches Frühstück mit Rührei und Kümmel! Schmeckt gut aber … doch es war gut, besonders der Kaffee tut gut so früh am Morgen. Lynn bringt uns auf den Flughafen mit Sack und Pack „the Dog“ darf auch mit um uns zu verabschieden. Gerne möchten wir unserer Schlummer Mutter etwas für die Unterkunft geben doch sie meint, dass sie lieber ab und zu mal etwas von uns etwas hört und zum Abschied eine Umarmung – kein Problem machen wir doch und bedanken uns!



Schnell ist alles im Flugzeug verstaut und wir rollen zum Pistenanfang. Wir checken alle Systeme durch und stellen da ein Problem fest welches wir nicht beheben können, also bleibt uns nichts anderes übrig als zurück zum Hangar rollen. Der Mechaniker nimmt sich der Sache an kann aber die Fehlermeldung nicht beheben. Was jetzt? Der Flugplatzchef kommt und schaut, wir stehen rum und schauen auch, warten auf das was da kommen soll. Der Chef Mechaniker ist erst am Montag wieder da und - ah da ist noch ein anderes Flugzeug welches wir nehmen können. Schnell wird dies mit dem Besitzer abgeklärt und wir erhalten ein anderes besseres Flugzeug zum gleichen Preis von einem Fluglehrer dieser Schule – kein Mönch. Super. Noch einmal den Wetterbericht konsultieren und jetzt geht es ab nach Nampa Idaho ca. 360 Meilen in Südöstlicher Richtung der Hauptsitz von MAF.





Auf halbem Weg landen wir in Hermiston Municipal Airport. Ein kleiner Flugplatz mitten im Nirgendwo. Wir tauschen die Plätze und nun bin ich an der Reihe. Auf 7500 Füssen Höhe mache ich den level off und nun geht es mit dem Autopilot Richtung Nampa. Eigentlich sitzen wir in einem Computer denn der Autopilot macht fast alles für uns und gemütlich schauen wir die Gegend unter uns an und vergleichen mit der Karte – ja wir sind auf Kurs. Alle Instrumente zeigen Grün und das ist im Normalfall ein gutes Zeichen. Vor Sonnenuntergang landen wir etwas unschön in Nampa aber ohne weitere Probleme. John Hook ein MAF Mitarbeiter holt uns auf dem Flugplatz ab und erzählt uns einige Stories von seiner Aktivzeit als Helikopter Pilot im Vietnam Krieg. Wir staunen und hören begeistert zu. Jetzt verbringen wir ein gemütliches Wochenende in einem wunder schönen Haus und planen die nächsten Flüge in der Gegend von Nampa.

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